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Reisebericht

Hier können Sie sehen, was unsere Reisenden auf ihrer Reise erlebt haben.

07 Aug. 2016 • Quito - Guayaquil

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Von Reisespionen und dem Überlebenskampf auf Langstreckenflügen ohne Entertainmentangebot
Der erste Reisetag begann für uns mit unterschiedlichen Startbedingungen - jedoch für alle mit einer Gemeinsamkeit: deutlich zu früh. Entsprechend energiegeladen trafen wir am Flughafen ein und die erste Flugetappe verlief eher ruhig. Beim Umstieg in Madrid hatten sich dann bereits 14 der erwarteten 15 Gruppenmitglieder zusammen gefunden. Beim altbewährten guten Starbuckskaffee oder BurgerKing-Menü konnten wir uns erstmals beschnuppern und mögliche Befürchtungen bezüglich der unbekannten Mitreisenden ausräumen ;). Mit einem positiven ersten Eindruck Taten wir nun die Reise ins ferne Ecuador an, wo sich nun auch das letzte Gruppenmitglied zu erkennen gab. Dort zeigte sich, dass 13 Stunden ohne freie Film-und Serienauswahl doch recht lang werden können. Zeit genug also ein wenig Schlaf nachzuholen und das Kennenlernen zu vertiefen. Beim Zwischenstopp in Quito kam uns dann doch noch ein Gruppenmitglied abhanden. Zu unserer Erheiterung fiel ihm plötzlich auf, dass er eine andere Tour gebucht hatte und gar nicht mit uns nach Guayaquil weiterfliegen sollte. So kam es, dass wir dort angekommen doch nur zu 14. von Alejandro, unserem Reiseleiter für die nächsten Tage, in Empfang genommen wurden. Nach Ankunft im Hotel konnten wir bei einem kleinen Spaziergang über die Promenade am Rio Guaya noch die vom Flug gebeutelten Glieder wieder in Form bringen um anschließend müde ins Bett zu fallen.

08 Aug. 2016 • Guayaquil - Cuenca

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Von Kakaoanbau und Schokoladenproduktion, Höhlenkrebsen im Mangrovenwald und der Invasion der Stechmücken
Auf zu neuen Abenteuern! Nach einem gemütlichen Frühstück und der Überwindung erster sprachlicher Hürden führt uns unser Weg mit dem Kleinbus über die Ausläufer Guayaquils vorbei an unzähligen Miniläden und Straßenverkäufen zu einer kleinen familienbetriebenen Kakaoplantage. Dort gewann uns die Tochter der Plantagenbesitzer mit ihren exzellenten Englischkenntnissen, ihren fachkundigen Erklärungen und besonders ihrer Herzlichkeit sofort für sich. Erleben mit allen Sinnen stand hier auf dem Programm. Durch Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken wurden wir mit den verschiedenen Früchten ihres Gartens vertraut gemacht. Zum krönenden Abschluss rösteten wie schließlich auch selbst Kakaobohnen, aus denen unsere Cocoa-Boys mit einer Handmühle eine überwältigend-schokoladig duftende Kakaomasse herstellten. Diese war sowohl pur mit erkalteter Melasse (ein Zuckerrohrsirup) als auch gekocht mit Melasse und Zitronengras ein Genuss!!! So gestärkt machen wir uns nach kurzer Busfahrt auf den Weg zu einer kleinen Urwaldwanderung. Vom lokalen Guide erfuhren wir einiges über die Vegetation des Waldes und konnten ein Grüppchen Brüllaffen beobachten – und hören. Aufgrund der aktuellen Trockenheit war der angekündigte Wasserfall leider versiegt. Die Mücken hingegen ließen sich davon keineswegs beeindrucken und fielen in Scharen über jedes Stück Haut her, das nicht eingesprüht oder von dichtem Stoff geschützt war – selbst Jeanshosen halfen da nur wenig. Eine zweite Mini-Wanderung führte uns anschließend noch durch einen Mangrovenwald, in dem sich eine bei den Ecuadorianern kulinarisch sehr beliebte Krebsart ausgebreitet hat. Diese lebt in kleinen Höhlen, die sie sich in den Schlamm graben und können ihre Behausungen sowohl in den wöchentlich abwechselnden Regen- als auch Trockenzeiten bewohnen. Mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit zog die große Tigerspinne auf sich, die sich glücklicherweise mit ausreichend Sicherheitsabstand zwei große Netze gebaut hatte und nun gemütlich in der Sonne ruhte mit nur gelegentlichen kurzen Bewegungen. Schon faszinierend, aber näher kommen muss man ihr dann doch nicht ;). Nach dem ersten ecuadorichen Mittagessen ging es nun weiter nach Cuenca, der laut diversen Reiseführern schönsten Stadt Ecuadors. Dies selbst zu beurteilen würd Aufgabe des kommenden Tages. Heute wartete nur noch das entzückende Hotel mit sehr geräumigen Zimmern und einen grandiosen 3-Gänge-Abendessen auf uns.

09 Aug. 2016 • Cuenca

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Von neuen Entdeckungen und unverhofften Überwindungen beim Erkunden ecuadorianischer Exotik
Nach entspanntem Frühstück mit ecuadorianischen Spezialitäten machten wir uns auf den Weg die Stadt zu erkunden. Unser Weg führte uns zunächst zur großen Markthalle. In Vorfreude auf ein reichhaltiges Obst- und Gemüseangebot führte Alejandro uns zunächst durch die Fleischabteilung – eine Erfahrung die wir nicht unbedingt gebraucht hätten. Berge von Fleisch – teils als ganzer Körper, teils schon zerlegt und das alles ungekühlt. Da überkommt einen kurzzeitig der Wunsch Vegetarier zu werden. Jedoch kann das menschliche Gehirn ja gut verdrängen, sodass den meisten schon am Abend das Fleisch wieder schmeckt. Die Obstabteilung würd dann aber dich denn Erwartungen gerecht und weckt Vorfreude auf ein fruchtiges Mittagessen. Weiter geht's zum Panama-Hut-Museum. Ja, wir befinden uns noch immer in Ecuador und hier kommen die weltweit bekannten geflochtenen Hüte auch tatsächlich ursprünglich her. Die Kunst des Hutflechtens wird teils als Familientradition weitergegeben und auch nebenberuflich ausgeführt. Das Museum erwies sich letztlich mehr als kleine Ausstellung mit großem Hutverkauf – und einer Dachterrasse mit toller Aussicht über den Rio Tomebamba und die südlichen Außenbezirke der Stadt. Nach vereinzelten erfolgreichen Hutkäufen trennen sich die Wege für den restlichen Tag: Erkunden des Obstangebotes, die Fahrt zum südlichen Aussichtspunkt Mirador de Turi mit angrenzendem Erlebnispark, Entspannen am Rio Tomebamba oder in einem der diversen Cafés. Zum Abendessen trafen wir uns wieder im Hotel, von wo aus Alejandro uns in ein kleines modern eingerichtetes ecuadorianisches Restaurant führte. Der Junge Kellner war mit der großen Gruppe wohl etwas überfordert und räumte erstmal das gesamte Restaurant um. Das führte wiederum dazu, dass einige Durchgänge versperrt wurden und Isabelle zur Königin des Kühlschranks befördert wurde, da außer ihr niemand mehr Zugang zu den Getränken hatte. Die meisten von uns waren mit ihrem Essen sehr zufrieden (auch wenn von männlicher Seite teils die Portionsgröße beanstandet wurde). Auf Begeisterung stieß u.a. das in Ecuador als Festtagsessen beliebte Cuy (Meerschweinchen). Eine Gruppe ließ den Abend anschließend noch bei Cocktails gemütlich ausklingen, während wir anderen uns mit ausreichend Schlaf für den nächsten Tag wappneten.

10 Aug. 2016 • Cuenca - Guamote

**Von holprigen Busfahrten, gr
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Ingapirca.

Von holprigen Busfahrten, grandiosen Aussichten und alten Kulturen mit Machtbewusstsein
Der heutige Tag begann wieder recht gemütlich. Gegen halb 9 ging es mit unseren Kleinbus auf nach Ingapirca. Dort befindet sich die am besten erhaltene Inka-Tempelanlage Ecuadors. Ursprünglich wurde der Standort von der einheimischen Cañari-Kultur als strategisch günstig gelegener Machterhaltungspunkt ausgewählt, da man von hier aus einen idealen Überblick über die Umgebung hat. Daneben erfüllte der Ort auch religiöse Bedürfnisse, da von hier aus Mond- und Sonnenverlauf sowie der Stand der Sterne gut zu verfolgen waren. Die Inkas kamen erst im 16. Jahrhundert ins heutige Ecuador und übernahmen schrittweise die Kontrolle über das Land und die Cañaris, bis sie schließlich von den Spaniern zurückgedrängt wurden. So bauten sie auf den Ruinen der Cañari-Stadt einen eigenen Sonnentempel. Nachdem wir zunächst dem heutigen Ort Ingapirca einen Besuch abstatteten, ging es mir lokalen Guide zur Erkundung der Ruine. Auf den ersten Blick mag die Anlage im Vergleich zu europäischen Bauten aus der Zeit nicht sonderlich spektakulär wirken, doch unser Guide brachte uns mit lebhaften Erklärungen und Berichten voller Inbrunst die Geschichte des Ortes und seiner Bewohner näher und Brüderchen und damit durchaus. Zum Abschluss führte und ein kleiner Bergpfad noch zum „großen Inka“. Den Nachmittag verbrachten wir weitgehend im Bus auf dem Weg nach Guamote, wurden für die lange Fahrt jedoch durch wunderschöne Berg- und Talkulissen entschädigt. Beim kleinen Rundgang durch das Dorf Guamote konnten wir die Vorbereitungen für den kommenden Markttag beobachten. Schließlich ließen wir den Tag beim leckeren Abendessen und gemütlichen Zusammensein in dem mit Fotos von Einheimischen und indigener Kunst liebevoll eingerichteten Hotel ausklingen.

11 Aug. 2016 • Guamote

**Von Großmarkttreiben und Ber
Chimborazo.

Von Großmarkttreiben und Bergbezwingung in luftigen Höhen
Frühes Aufstehen war heute angesagt um zunächst den Markt in Guamote nun auch in Aktion zu erleben und anschließend in Richtung Chimborazo aufzubrechen, dem mit 6.310m höchsten Berg/Vulkan Ecuadors, der zudem von seiner Spitze die weltweit größte Entfernung zum Erdmittelpunkt hat. Der Markt an sich erinnerte an einen Großmarkt für Lebensmittel und Kleidung. Kaum zu glauben, dass die Nachfrage in einem so abgelegenen Dorf groß genug für diese Mengen an Waren ist, denn die Zielgruppe sind keine Touristen sondern Einheimische, die aus der ganzen Region zu diesem Wochenmarkt anreisen. So Fehler auch das typische Kunsthandwerk, dafür gab es einige Stoffe, Kleidung und Kosmetikprodukte „Made in China“. Nach einem kleinen Rundgang bestiegen wir daher wieder den Bus mit dem Ziel den Chimborazo zu bezwingen. Als ungeübte Bergsteiger wollten wir natürlich nicht ganz nach oben, aber immerhin von einem Parkplatz auf 4.850m zur nächsten Schutzhütte auf 5.050m. Gestärkt mit Koka-Tee und süßen Bonbons zur Vorbeugung der Höhenkrankheit machen wir uns auf den Weg die 900m Wegstrecke und 200 Höhenmeter zu überwinden. 45 min sollte der Fußmarsch dauern. Klingt nach einem gemütlichen Spaziergang – ist es aber nicht. Die Versuchung zwischendurch umzudrehen war durchaus gegeben, aber mit vielen Pausen, Geduld und gegenseitiger Motivation schafften es schließlich alle bis zur Schutzhütte und einige sogar noch weiter bis zu einer kleinen Laune auf 5.100m. Das Höhenabenteuer hinterließ dennoch seine Spuren bei den meisten von uns und leider blieb auf der Schutzhütte nur wenig Zeit sich zu erholen, bevor es weiter nach Baños ging. Nicht ganz nachvollziehbar, da in Baños für heute nichts mehr auf den Programm stand. Ein etwas entspannterer Ablauf wäre da hilfreich gewesen, schließlich war es für uns alle der erste Aufenthalt in dieser Höhe. Die Fahrt verlief entsprechend ruhig, da jeder mehr mit sich selbst und den Nachwirkungen beschäftigt war. Als wir gegen 4 in Baños eintrafen, war es ein guter Ausgleich Zeit für sich haben und je nach Befinden auszuruhen, frischer Luft zu schnappen, den Ort zu erkunden und/oder auf Souvenierjagd zu gehen. Zum Abendessen trafen wir uns wieder. Die Auswahl der Karte im Steakhouse war nicht unbedingt regionaltypisch, dafür wohl die Musikgruppe, die uns mit ihren Panflöten-Inszenierungen westlicher Chart-Hits aus den 90ern zu beglücken suchte.

12 Aug. 2016

**Von sportlicher Vielfalt und
Transport zum Tarabita.

Von sportlicher Vielfalt und unfreiwilligen Naturduschen
Achtung, fertig und … action! Nach den vielen Busstunden der letzten Tage kamen heute auch Menschen mit größerem Bewegungsdrang auf ihre Kosten. Mit einer Fahrradtour von Baños entlang des Pastaza-Flusses zu dem beeindruckenden Wasserfall Pailon del Diabolo starteten wir in den Tag. Angesichts des Zustands einiger Räder und nur stellenweise vorhandener Radwege sind gut 20 km bergab durchaus ein abenteuerliches Unterfangen. Dank des extrem rücksichtsvollen Fahrstils der ecuadorianischen Autofahrer uns gegenüber verlief der Weg dennoch einigermaßen entspannt. Bei vereinzelten Kurz-Stopps konnten wir zudem die grandiose Aussicht auf das Pastaza-Flussbett genießen und bereits einen Blick auf mutige Touristen beim Rafting, Canopy und Hängewagonfahren werfen. Oberhalb des Naturparks rund um den Pailon del Diabolo wurden die Räder wieder in Empfang genommen und wir machten uns auf den Weg den großen Wasserfall aus nächster Nähe zu betrachten. Der Weg ins Tal führte gewährte zwischen dem suchen Baumbewuchs schon den ein oder anderen Blick auf den Fluss und wartete zudem noch mit diversen Lebensweisheiten auf Holztafeln (natürlich auf Spanisch) auf, die uns große Wunder an Ende des Weges versprachen. Und uns wurde nicht zu viel versprochen, denn der schmale und teils durch Höhlen führende Pfad der entlang des Wasserfalls hinauf bis direkt hinter die Fluten führte war abenteuerlich, bot beeindruckende Bilder – und verschaffte und nebenbei die erste ungeplante Dusche des Tages. Nicht geeignet war der Weg jedoch für Menschen mit Höhenangst, was dazu führte dass uns eine Person zwischenzeitlich verloren ging und wir uns nur durch Glück am Ende wieder fanden. Den Nachmittag verbrachte dann jeder nach eigenen Gusto. Ein sportbegeistertes Trüppchen schloss sich der Viventura-Aktiv-Gruppe an und fuhr mit ihnen mit den Rädern weiter bis Puyo. Von heftigen Regenschauern völlig durchnässt berichteten die später dennoch beglückt von der schönen Strecke. Alternativ konnten wir die hier gängige Reisemethode im offenen LKW-Rücken testen, wurde das Pastaza-Tal mit einem Hängewagon überquert, der Fluss im Rafting-Boot bezwungen (auch hier blieb kein Kleidungsstück trocken), ein Aussichtspunkt mit Riesenschaukel besucht oder es sich bei hervorragendem Kaffee, Tee und Crepes in dem wundervollen französischen Arte-Café in Baños gemütlich gemacht. Abends wurden noch verschiedene Restaurants und Bars in Baños getestet.

13 Aug. 2016 • Tena

Von öffentlichem Nahverkehr, i
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Von öffentlichem Nahverkehr, indigenen Bräuchen und ansteckender Lebensfreude Am heutigen Morgen war wieder zeitiges Aufstehen angesagt, denn dieses Mal ging es mit dem öffentlichen Bus auf zum Dschungel und der hat selbst in Ecuador feste Abfahrtszeiten. Um den Bus um 8.30 Uhr entspannt zu erreichen, sollten wir das Hotel um 8 verlassen. Das großartige Frühstück gab es ab 7.30 Uhr, aber gutes Essen zuzubereiten braucht nun mal Zeit. Entsprechend wenig blieb dann zum Essen selbst übrig, einige mussten die leckeren Pfannkuchen stehen lassen und nur ein Sandwich auf die Hand mitnehmen. Trotzdem waren alle um kurz nach 8 startbereit – nur unser Reiseleiter nicht. Da hatte die innere Uhr heute wohl versagt. Glücklicherweise hatte er einen Bus bestellt, der uns mitsamt Gepäck zum Busbahnhof brachte, sonst wäre es doch knapp geworden. So konnte dann also die Reise zu den Ausläufern des Amazonas wie geplant starten. Mit dem öffentlichen Bus unterwegs zu sein ist dann aber doch nochmal etwas anderes. Zwar nicht unbequem, aber durch den rasanten Fahrstil etwas nervenaufreibend (an Zwischenhaltestellen wurde grundsätzlich nur für Kinder gehalten, andere Reisender mussten bei gezügeltem Tempo aufspringen) rumorten mit der Zeit einige Mägen. Eine besondere Herausforderung ist bei der Fahrt mit dem öffentlichen Bus das Bedürfnis auf Toilette zu gehen. Ein Notfall konnte mit großer Hartnäckigkeit gerade noch verhindert werden. Insgesamt kamen wir dann aber alle wohlbehalten in Tena an, wo uns schon zwei Jeeps zur Weiterfahrt in die Shandia Lodge erwarteten. Kurzerhand wurde das Gepäck auf den Dächern der Jeeps verstaut und wir hineinmanövriert. Viel Bewegungsfreiheit blieb da nicht mehr, aber die Fahrt war dennoch ein Erlebnis. Landschaftlich bekamen wir schon einen ersten Eindruck davon, was uns in den nächsten zwei Tagen erwarten würde. Das Highlight der Fahrt war allerdings nicht die Aussicht, sondern der lustige Fahrer des silbernen Jeeps, der uns eine eindrückliche Vorstellung seiner aufgeschnappten Deutschkenntnisse gab, uns mit Top-Hits der 80er und 90er beglückte, die er begeistert mitsang und begann für uns sein englisches Witzerepertoire zu entfalten. Dabei lachte er selbst so herzlich darüber, dass man den Witz gar nicht verstehen musste um einzustimmen. Entsprechend guter Stimmung trafen wir in Shandia ein. Vor dem leckeren Mittagessen hatten wir noch Zeit unsere gemütlichen Hütten zu beziehen und die kleine Lodge zu erkunden. Am Nachmittag stellte sich und unser lokaler Guide Matildo vor, den wir alle schnell ins Herz schlossen. Mit seinen 67 Jahren voller Energie und Lebenslust begann er uns seine Welt zu zeigen und erklären. Dabei bemühte er sich stets um eine langsame deutliche Sprache, sodass ein paar von uns mit einfachen Spanischkenntnissen ihm weitgehend folgen und beim Übersetzen unterstützen konnten. Mit ihm unternahmen wir eine erste kleine Wanderung durch den nahe gelegenen Sekundärwald, aus dem sich die Communidad weitgehend ernährt. Mit Hingabe erzählte und demonstrierte er uns den Nutzen der unterschiedlichen regionalen Pflanzen, die den Bewohnern für medizinische Zwecke, als Nahrungsmittel (v.a. Maniok) oder zum Anfertigen von Gebrauchsgegenständen wie Seilen, Taschen und Trinkschalen oder auch Schmuck und Kunsthandwerk dienen. Der ein oder andere hätte sich da gewünscht Spanisch zu verstehen um mit Matildo direkt in Kommunikation treten können. Anschließend nahm Matildo uns mit zu seiner Familie, wo seine Tochter (?) bereits die Vorbereitungen für die Chicha-Herstellung (Maniokbier) getroffen hatte. Wir konnten daraufhin dem Zubereitungsprozess folgen und anschließend das Ergebnis kosten. Dazu gab es gekochten Maniok und Palmenraupen auf Bananenblättern. Diese Kombination gilt als Delikatesse und wird zu besonderen Festlichkeiten verzehrt. Bei unserer Gruppe stieß dieses Festmahl auf unterschiedlich viel Zuspruch ;). Matildo erzählte uns daraufhin noch mehr über seine Gemeinde. Shandia ist eine kleine Communidad mit etwas 50 bis 100 Einwohnern. Die Menschen leben teils noch nach ihren ursprünglichen Bräuchen, aber natürlich hat auch hier die „Zivilisation“ Einzug gehalten und so ist es nicht leicht die Traditionen bewahren. Der Tourismus, so Matildo, hilft ihnen ihre Bräuche und Kultur zu bewahren, da sie so ein Stück weit davon leben können und auch die Jugend mit der alten Lebensweise vertraut bleibt. Zudem macht es Matildo sichtbar Spaß sein Wissen weiterzugeben. Zum Abendessen ging es zurück in die Lodge. Wie schon am Mittag gab es ein einfaches aber sehr leckeres 3-Gänge-Menü. Im Laufe des Tages haben wir so den Maniok (ein weißes, längliches Wurzelgemüse mit brauner Schale das ähnlich wie Kartoffeln verarbeitet werden kann, im Spanischen Yuca) bereits in allen möglichen Varianten kennen gelernt. Als Suppe, gekocht und frittiert ist es wirklich zu empfehlen, als Getränk vielleicht eher gewöhnungsbedürftig… Am späteren Abend gab es anlässlich eines aktuellen Feiertages noch ein großes Fest mit Tanzvorführung am Strand (Flussufer). Die sieben jugendlichen Tänzerinnen und Tänzer zeigten zwei Tänze zu Ehren des Manioks und des Kakaos. Beim dritten Tanz waren auch wir gefragt und wurden mit freundlicher Vehemenz auf die Tanzfläche gezogen und von der guten Laune der Tänzer angesteckt. Eine schöne Kulisse am dunklen Strand bei hellem Mondschein mit dem rauschenden Fluss im Hintergrund war es in jedem Fall.

14 Aug. 2016 • Tena

Von neuen Geschmackserlebnisse
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Von neuen Geschmackserlebnissen, einer Gummistiefelwanderung und mysteriösen Dschungelinsekten Der neue Morgen im Dschungel begann nicht mit dem vielleicht erwarteten Geschrei von Brüllaffen oder noch exotischeren Tieren, sondern mit schlichten Hahnenkrähen. In Shandia gibt es tatsächlich eine Menge freilaufender Hühner - vielleicht ist ja tatsächlich etwas dran an der Theorie, dass die gefiederten Haustiere die Moskitos fernhalten, denn wider Erwarten wurden wir von Mücken bisher verschont. Beim Frühstück Obst, Toast, warmen, mit Käse gefüllten Maisbrötchen und Spiegelei stärkten wir uns für die bevorstehende Dschungelwanderung. Nachdem wir mit Gummistiefeln ausgestattet wurden waren, erwarteten und die beiden Jeeps bereits um uns zum Ausgangspunkt der Wanderung zu bringen. Die Plätze im silbernen Jeep waren nach der gestrigen Fahrt heiß begehrt. Kaum losgefahren - mit Matildo im Kofferraum und einem weiteren Begleiter auf dem Dach - war auch der coole Fahrer wieder in seinem Element und belehrt uns über die Besonderheiten der Flora und Fauna des Regenwaldes. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die berüchtigte Machaka-Fliege und überraschte uns mit seinen profunden biologischen Fachkenntnissen über diese endemische Spezies. Ein Stich derselbigen, so berichtete er, führt innerhalb weniger Stunden zum Tod. Das einzige überlieferte Gegenmittel sei… dabei zeigte er auf zwei sich vergnügende Hunde am Straßenrand und ließ sein ansteckendes Lachen hören: "Machaka". Den Rest überließ er der Fantasie seiner Fahrgäste. Im Naturschutzgebiet zögerte Matildo nicht lange und legte ein ordentliches Tempo vor. Nach einem kurzen Stück auf einen breiteren Weg wechselten wir auf einen Pfad, der teils neben, teils in einem Bachbett mit mehreren mal kleinen, mal größeren Wasserfällen verlief. Um diese zu überwinden wurden enge Pfade, Baumstämme, Leitern und Steinhänge erklommen. Matildo passierte dies alles mit beeindruckender Leichtigkeit, aber auch wir schafften es mit Hilfe von Seilen und gegenseitiger Unterstützung. Nicht nur zum Klettern, auch als kühle Dusche und Fotomotiv fanden die Wasserfälle bei uns großen Anklang. Ein kleiner Schock-Moment entstand, als dabei eine Brille vom Wasserstrom erfasst wurde. Dank systematischer Suche auf Grundlage fundierter physikalischer Kenntnisse konnte diese jedoch schnell wieder geborgen werden. Leider war der Weg durch den Bach irgendwann zu Ende und Matildo führte uns in rasantem Tempo auf und ab über Trampelpfade zurück zu den Jeeps. Am Ende waren wir uns einig, dass dieser Vormittag zu den Highlights des bisherigen Urlaubs zählt. Zurück in der Lodge erwartete uns schon ein Mittagessen mit wieder neuen Eindrücken: eine Suppe mit farnähnlichem Gemüse und landestypischer Popcorn-Einlage und ein fleischähnlicher Fisch, der auf mäßige Begeisterung stieß. Der Nachmittag wurde je nach Gusto verbracht. Eine Gruppe fuhr mit Matildo zum Baden in eine Lagune, wo man sich in Naturerschwimmbecken, unter Wasserfallduschen und beim Sprung in die Fluten vergnügte. Eine andere Gruppe machte sich entlang der Landstraße auf die Suche nach einem Kiosk, den wir vom Jeep aus gesichet hatten. Den gewünschten Wein gab es dort nicht, dafür für aktuellsten Olympiaergebnisse. Kurz nach unserer Ankunft dort kam uns ein Hotelangestellter hinterher, der wohl von unserem besorgten Reiseleiter geschickt worden war um für unsere Sicherheit sorgen. Uns mutete dies etwas seltsam an, aber auf jeden Fall kamen wir gesund zurück. Anschließend genossen wir den entspannten Nachmittag am Flussstrand und in der Lodge. Auch den Abend ließen wir gemütlich ausklingen ob auf den hütteneigenen Verandas oder im Aufenthaltsbereich. Zum Bedauern des ein oder anderen Mitreisenden hatte die Machaka-Fliege sich heute nicht bei uns blicken lassen…

15 Aug. 2016 • Tena - Quito

Von herzlichen Verabschiedunge
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Von herzlichen Verabschiedungen, staubiger Wanderung und aggressiven Hundeattacken Auch am heutigen Tag erwarteten uns wieder zahlreiche Erlebnisse (wenn auch teilweise schmerzhafter Natur, aber dazu später mehr) und Eindrücke dieses wunderschönen Landes. Zuerst hieß es jedoch früh am Morgen Abschied nehmen von der Shandia Lodge und unseren dortigen herzlichen Gastgebern. (Siehe Gruppenbild) Wir bestiegen wieder unsere Jeeps und fuhren von Shandia mit unserem lieb gewonnen Fahrer zur Busstation nach Tena, wo wir unsere bislang längste Fahrt im öffentlichen Linienbus mit dem Ziel Quito starteten. Er beglückte uns wieder mit einem neuen Hitmix, diesmal auch mit 70er Jahre Musik und hab und zum Abschied noch ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg "Always think about Machaka!" Auch auf dieser Teilstrecke musste wieder um jede Toilettenpause gekämpft werden. Wir gingen bei diesen Auseinandersetzungen jedoch letztendlich immer als Sieger hervor. Nach ca. fünf Stunden im Linienbus stiegen wir in einem Vorort von Quito in einen eigenen kleinen Reisebus um, welcher uns zum Viventurabüro in Quito brachte, wo uns schon Tom (der Leiter) und seine Mitarbeiterinnen mit einem landestypischen Mittagessen erwarteten. Von Tom erfuhren wir auch zahlreiche interessanten Dinge über die Arbeit von Viventura, welche sich nicht nur mit Touristik sondern auch mit der Unterstützung von sozialen Projekten in Ecuador beschäftigt. Nachdem wir uns gestärkt hatten und alle unsere Fragen beantwortet worden waren, stand für uns die Wanderung auf den 3200m hohem erloschenen Vulkans Ilaló auf dem Programm. Da es seit mehr als sechs Wochen in Quito nicht mehr geregnet hat, erwies sich diese Wanderung als sehr staubige Angelegenheit, welche jedoch mit einer herrlichen Aussicht auf Quito und seine Vororte belohnt wurde. Für manche war der als kurze Wanderung angekündigte Aufstieg heute nicht ganz das richtige und so entschloss sich ein kleines Grüppchen von Rebellen auch der zweiten Hälfte der Strecke zu entziehen und vertrieben sich (und teils dem Busfahrer) die 2,5 Stunden Wartezeit mit angeregter Konversation. Für die anderen ging es einen teils schmalen, geistigen Pfad entlang weiter zum Gipfel. Da das Wetter wirklich nicht schöner hätte sein können, konnten wir von dort sogar die schneebedeckte Spitze des Cotopaxi erkennen. Nach zahlreichen Fotos ging es wieder an den Abstieg. Dieser stellte sich als gefährliches Unterfangen heraus, wie wir feststellen mussten. Vermutlich durch die einsetzende Abenddämmerung oder vielleicht auch durch den bevorstehenden Vollmond zeigten die am Straßenrand beheimateten und beim Aufstieg noch recht friedlichen Hunde ihr wahres Gesicht und wir mussten uns gegen zahlreiche Attacken zur Wehr setzen. Dies gelang nicht jedem, sodass eine Hose und eine Wade als Opfer zu verzeichnen waren. Nur knapp entkamen wir weiteren Attacken. Nach diesen Erlebnissen waren wir froh, als wir am Abend unser Hotel in Quito erreichten.

16 Aug. 2016 • Quito

Von den Weiten der ecuadoriani
Regierungspalast

Von den Weiten der ecuadorianischen Hauptstadt, Naturkosmetik und dem Mittelpunkt der Erde Für die einen noch Abend für die anderen schon Morgen begann unser erster Tag in der Hauptstadt schon früh. Das an sich gemütliche Hotel erwies sich als recht hellhörig und unübersichtlich, sodass die nächtliche Rückkehr ins eigene Zimmer für manchen erst nach mehreren Anläufen gelang. Dennoch startete unsere Stadtführung (mehr oder weniger ausgeschlafen) mit der wunderbaren Sandra pünktlich um 8 - zum Glück, denn sonst hätten wir den morgendlichen Berufsverkehr sicher verpasst. Unser erster Stopp führte uns auf den Mirador der heiligen Jungfrau. Von dort aus genossen wir den herrlichen Blick über Quito, welches sich über das 40 km weite Tal zwischen dem Cotopaxi- und dem Pichincha-Vulkan erstreckt. Weiter ging es in die trubelige Altstadt. Vorbei an kolonialzeitlichen Häuschen führte uns Sandra zu einem kleinen Schokoladengeschäft in La Ronda, wo wir tiefer in die Geheimnisse der Schokoladenproduktion eingeweiht wurden. Auf besondere Begeisterung stieß die Möglichkeit die einzelnen Produktionsschritte zu kosten und die kosmetische Wirkung der Kakaobutter am eigenen Leib zu testen. Mit jugendlicher Frische und voller Glückshormone setzten wir unseren Weg fort. Ein Kirchenhopping führte uns schließlich zur Basilica del Voto Nacional. Auf dem Weg in die Turmspitzen mussten wir wackelige Holzplanken über dem Kreuzgang und steile Leitern an der Außenfassade erklimmen. Zu 16. gestartet forderten die Hindernisse unterwegs ihren Tribut, sodass nur gut die Hälfte von uns oben ankam. Spätestens dort wurde jedem klar, dass wir uns in ansehnlicher Höhe befanden, doch die Angst wurde für die Kameras tapfer weggelächelt. Der Blick hinunter belohnte den Mut. Beim Abstieg fühlten wir uns an die Erlebnisse am Chimborazo erinnert. Die weniger Wagemutigen unter uns hatten es sich bereits im ebenerdigen Café bequem gemacht. Dort genossen sie die Sonne und die im Turmspitzencafé zubereiteten und per Luftpost nach unten geschickten Sandwiches. Näher sollten sie der Turmspitze heute nicht kommen ;). So gestärkt ging es nun zu "La Mitad del Mundo" auf die man hier sehr stolz ist. In verschieden Experimenten wurde uns die "äquatoriale Kraft" demonstriert. Mit Eierdiplom und einem Stempel vom Mittelpunkt der Erde ausgestattet fuhren wir zurück nach Mariscal, dem Szeneviertel, in welchem sich unser Hotel befand. Dort gab es noch die Möglichkeit sich in einer großen Kunsthandwerksmarkthalle mit Souvenierjagd und Schokolade einzudecken und den Abend bei erstaunlich guten vegetarischen Burgern, dem Kampf um die Zauberer beim Wizard-Spielen oder in einer der vielen Bars des Viertels zu genießen.

17 Aug. 2016 • Yunguilla - Quito

**Vom steigenden Nebel und neu
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Vom steigenden Nebel und neuen Familienverhältnissen

Nach einem eierreichen Frühstück starteten wir gegen 9 Uhr unsere Fahrt in die Communidad Yungilla im Bergnebelwald nördlich von Quito. Dieser machte im Laufe des Tages seinem Namen alle Ehre, doch zunächst erfreute uns die Sonne mit ihrem Anblick. Dort wurden wir von unserem regionalen Guide freundlich empfangen und erhielten einen Überblick über das Gemeinschaftsprojekt Yungilla und die Lebensweise der Menschen in der Communidad. Anschließend führte er uns 2 Stunden durch die verschiedenen dorfeigenen Kleinbetriebe: Käserei, Marmeladenmanufaktur, Werkstatt für Kunsthandwerk, Gemüsegarten, Aufforstungsanlage und das gerade entstehende Restaurant.
Beim gemeinsamen Mittagessen im Haupthaus wurden wir mit Lebensmitteln aus eigener Herstellung verköstigt.
Später gab es die Möglichkeit mit ihm das Dorf zu besichtigen, sich auf eigene Faust umzuschauen oder der Mittagsmüdigkeit hinzugeben.
Insgesamt waren wir über die gemessen an unseren Erwartungen verhältnismäßig hohe Lebensqualität  und den guten Zustand des Dorfes überrascht. Dies sollte uns auch am kommenden Tag in Puerto Lopéz nochmals bewusst gemacht werden, wo viele Einheimische dich in deutlich einfacheren Verhältnissen leben als die Menschen in Yungilla.

Am frühen Nachmittag sollten wir schließlich die Familien kennenlernen, bei denen wir diese Nacht zu Gast sein würden. Die Erfahrungen waren hier recht unterschiedlich. Die Familien und auch die sonstigen Bewohner des Ortes begegneten und mit großer Freundlichkeit. Dennoch merkte man einigen Familien an, dass für sie die Aufnahme der Touristen ein Job neben den vielen sonstigen Aufgaben des Alltags ist und Interesse an einem Austausch nicht wirklich gegeben war, was bei den Betroffenen von uns ein eher mulmiges Gefühl hinterließ.
In der Familie des Projekteleiters hingegen war der Eindruck der 4 Gäste ein völlig anderer. Hier war ein herzliches Willkommen und ein Interesse füreinander spürbar. Besonders auch der kleine Sohn war begeistert über die 4 neuen Spielkameraden.

Mit Beginn der Dämmerung machten sich ein paar von uns mit unserem Guide auf der Ladefläche seines Jeeps auf in den Bergnebelwald. In der Hoffnung dort einen Blick auf einige heimische Vögel zu erhaschen und ausgestattet mit Ferngläsern und Teleobjektiv beeindruckte unser Guide uns mit seinen ausgedehnten Kenntnissen der heimischen Vogelfauna. Denn wo wir nur kurze Bewegungen in den Ästen wahrnahmen, konnte er uns die genaue Art in einem Bestimmungsbuch zeigen und sogar die Stimmen nachmachen.

Im Anschluss an das durchweg leckere Abendessen in den Familien wurde in der Versammlungshalle noch ein Fest mit allen abgehalten. Bei Canelasso und süßen Teigfladen wurde Live-Musik gemacht und getanzt. Aber auch hier merkte man einigen Familien durchaus an, dass sie ihre Freizeit lieber anders gestaltet hätten - mit schlafen zum Beispiel. Dies trug nicht unbedingt zu einer lockeren Atmosphäre unter ihren Gästen bei. Eher hatten wir das Gefühl, das sie erleichtert waren, als sie nach Hause gehen konnten. Ganz im Gegensatz dazu waren die Kinder begeistert bei der Sache, spielten mit den Hunden, battelten sich darum, wer die meisten Canelasso-Becher einsammeln konnte oder beteiligten sich mit Mini-Gitarre am Musizieren. Auch hier war wieder spürbar, dass der Projektleiter anders als einige seiner Nachbarn mit dem Herzen dabei war und sich ehrlich freute endlich wieder deutsche Gäste beherbergen zu können.

18 Aug. 2016 • Yunguilla - Puerto Lopez

**Von lang währenden Busfahrte
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Von lang währenden Busfahrten, Kolibris und Cocktails am Strand

Nach einer kühlen aber erholsamen Nacht frühstückten wir heute noch in den Familien, bevor uns gegen 7.45 Uhr der Bus am Dorfsupermarkt wieder abholte.
Die mehr als 10-stündige Busfahrt wurde so gut es geht mit Schlafen, Lesen, Musikhören, Studieren der Reiseführer, Unterhaltungen und Diskussionen (z.B. über die verschiedenen Vorzüge und Nachteile der Geschlechter) sowie dem Schreiben von Postkarten und Reiseberichten rumgebracht. Immerhin gab es dieses Mal dank regelmäßiger Pausen keine Toilettenprobleme. Eine der Pausen lohnte sich besonders: In dem Innenhof, in dem wir auf die Toiletten warteten, labten sich viele kleine bunte Kolibris abwechselnd an einer Schale mit Zuckerwasser. Diese für die Lieben zu Hause festzuhalten stellte unsere begeisterten Fotografen jedoch vor eine größere Herausforderung.

Die Fahrt führte uns aus den Anden durch Palmenhaine schließlich an die Küste. Die Stimmung hob sich immer dann, wenn die Häuserfronten den Blick auf das bläulich-türkis schimmernde Meer freigaben.

Im starken Kontrast dazu standen die noch deutlich sichtbaren Nachwehen des vergangenen Erdbebens im Frühjahr: zerstörte Gebäude, Straßen und Brücken sowie umgestürzte Bäume und Hilfszelte des UNHCR.

Mit Einbruch der Dämmerung erreichten wir den kleinen Fischerort Puerto Lopéz, der sich gerade mit einer neuen Strandpromenade herausgeputzt hat, und schmiedeten erste Pläne für den kommenden Tag: Whale Watching und der Strand Los Frailes standen ganz oben auf unserer Liste. Aber dazu morgen mehr.

Bei Cocktails mit Special Effect genossen wir schließlich den ersten richtigen Sommerabend am Strand.

19 Aug. 2016 • Puerto Lopez

**Von Buckelwalen, einsamen St
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Von Buckelwalen, einsamen Stränden und Blau-Rot-Fuß-Tölpeln

Zum ersten Mal stand heute nichts Festes auf dem Programm und jeder konnte den Tag den eigenen Wünschen entsprechend gestalten. Das ließ einige Möglichkeiten offen, zum Beispiel endlich mal ein wenig auszuschlafen oder die Morgenstunden im Naturschutzgebiet "Las Freilas" mit dem angeblich schönsten Strand Ecuadors zu verbringen. Wir genossen den freien Tag bei einer Wanderung durch "Las Freilas" vorbei an einsamen Buchten oder beim Entspannen am Strand. Zwei Gruppen nutzen zudem die Möglichkeit einer Whale-Watching-Tour. Als Paarungsgebiet für Buckelwale in den Sommermonaten ist Puerto Lopéz ein beliebter Ort zur Walbeobachtung und tatsächlich konnten wir mehrere  Tiere entdecken. Sobald das erste Tier such blicken lässt auf man wieder zum Kind und freut sich über jede Schwanzflosse und Rückenansicht. Die Bootsfahrt selbst war eine eher schaukelige Angelegenheit, weshalb der ein oder andere früh war an Ende wieder gestern Boden unter den Füßen zu haben.

Am Abend stellten wir fest, dass die Sonne heute dich stärker war als in den vergangenen zwei Wochen - so rächte sich mangelnder Konsum von Sonnencreme in verschiedensten Varianten. Besonders einige Füße wurden dadurch in Mitleidenschaft gezogen. So kam es, dass wir schon vor unserer Reise auf die Galapagos-Inseln Bekanntschaft mit den berüchtigten Blau- und Rotfußtölpeln machten…
Dennoch war es ein wunderbar entspannter Tag mit tollen Eindrücken. Was ist da schon ein bisschen Sonnenbrand?

20 Aug. 2016 • Puerto Lopez - Guayaquil

**Von einer Busfahrt mit Hinde

Von einer Busfahrt mit Hindernissen, 444 Stufen und nächtlichen Besuchern

Nach dem entspannenden gestrigen Tag hätten wir heute gerne noch mehr Zeit zur Erkundung von Puerto Lopéz gehabt - nicht nur des guten Essens wegen. Leider sah unser Zeitplan vor am frühen Abend in Guayaquil anzukommen und bis dahin lagern noch 4 - 5 Stunden Busfahrt vor uns. So genossen wir zumindest noch den Vormittag in dieser schönen Gegend.
Fast pünktlich um 12.30 Uhr ging es dann auch los Richtung Süden. So schön unser Hotel, das Meer, die Strandpromenade (soweit schon fertig, noch besteht sie zur Hälfte aus Baustellen) und"Las Freilas" waren, so steht der nicht auf Touristen ausgelegte Teil des Ortes in größerem Kontrast dazu. Schon ein Abstecher in eine der Nebenstraßen zeigt, dass die Menschen hier in deutlich einfacheren Verhältnissen leben als in den größeren Städten oder auch im Bergnebelwald. In entsprechenden zustande sind auch die kleineren Straßen, sie nicht wirklich für Autos ausgelegt sind. Größere Löcher mitten auf der Straße sind keine Seltenheit und müssen gekonnt umfahren werden. An sich kein Problem für unseren kompetenten Busfahrer Patricio - für den Motor dagegen offenbar wohl. Wir es genau dazu kam, kann ich nicht sagen, aber wir waren kaum 200m weit gekommen, als der Bus stehen blieb und sich erstmal weigerte den Dienst wieder anzutreten. Unter nur leicht verärgertem Gemurmel stieg Patricio aus und machte sich kurzerhand daran den Schaden zu beheben. Nicht alle waren von den Erfolgsaussichten überzeugt, doch tatsächlich: Nach etwa einer Stunde Getüftel mit Alejandros Hilfe sprang der Motor wieder an und man könnte die Fahrt fortsetzen. 
Etwas später als geplant kamen wir also in Guayaquils wohl schönstem Stadtviertel "Las Peñas" an. Schon von Weitem sah man den wie mit kleinen Papierschachteln bunt bebauten Hügel - eine gewisse Ähnlichkeit mit Schnuddels Wolkenhaus aus Janoschs Traumstunde war da kaum zu verkennen ;). 
Die berühmten und sogar nummerierten 444 Stufen führten uns hinauf auf den Hügel Santa Ana, von wo aus wir einen tollen Blick auf die Wolkenhaussiedlung und den Hafen hatten, mit einem kleinen Hauch Sonnenuntergang dahinter.

Den Weg zum Hotel bestreiten wir zu Fuß entlang der Promenade am Rio Guaya, die wir schon an unserem ersten Tag entlang spaziert waren. Als abschließendes Tageshighlight führte Alejandro uns in einen Park, in dem wilde Leguane leben. Begeistert gingen wir auf Foto-Jagd, was bei den nächtlichen Lichtverhältnissen nicht ganz einfach war. Nicht vorbereitet waren wir darauf hier auch selbst zum Opfer werden zu können. Denn neben den Leguanen machten es sich auch einige Tauben auf den Bäumen des Parks gemütlich und ließen den ein oder anderen Ballast fallen.
Da Alejandro uns nicht auf die Galapagos-Inseln begleiten wird, gab es anschließend noch ein gemeinsames Abschlussessen mit ihm im Hotel. Nicht unbedingt der passende Rahmen, denn dieses Hotel war mit Abstand das schlechteste des Urlaubs und hat zudem auch nur einen kleinen dunklen Frühstücksraum, in dem das Essen aufgetischt wurde. Immerhin konnten wir das Personal überreden noch einen Gruppentisch zu stellen. Dennoch war das Abendessen auch qualitativ und quantitativ eher enttäuschend - besonders im Vergleich zu dem herausragenden Start in Cuenca.
Beim anschließenden Cocktailbarbesuch gab es noch einmal die Möglichkeit sich von Alejandro zu verabschieden, während in einigen Hotelzimmern schon kleine Mitbewohner (ein Gekko und zwei Riesenkakerlaken) auf die Rückkehr der Zimmerbewohner warteten.

21 Aug. 2016 • Guayaquil

**Vom Galapagostraum, berühmte

Vom Galapagostraum, berühmten Reiseführern und Riesenschildkröten
Galapagos, wir kommen! Heute ging es endlich los zu dem Reiseziel, dem wir alle seit Beginn entgegenfiebern. Gleich nach dem Frühstück waren wir bereit für den Weg zum Flughafen. Nur der Bus ließ etwas auf sich warten, aber wir kamen mit ausreichend Puffer an um uns durch Check-In und Gepäckkontrollen zu manövrieren.
Lediglich bei einem Mitreisenden gab es hier offenbar Missverständnisse und beinahe wäre sein Rucksack wieder in Madrid gelandet. Zum Glück konnte er dies mit Hilfe der netten Bodenstewardess Alejandra gerade noch verhindern.
Der Flug verging mit zwei Stunden recht schnell und so konnten wir schon bald die erste Galapagos-Insel unseres Lebens live von oben erblicken. Baltram, auf der heute hauptsächlich ein Flughafen steht, die nach dem 2. Weltkrieg aber länger von den USA als Militärstützpunkt genutzt wurde, wirkt auf den ersten Blick recht karg. Dafür hatten wir die Möglichkeit uns die Insel gleich zweimal von oben anzusehen, denn schon knapp über der Landebahn zog der Flieger noch einmal nach oben, drehte eine kleine Ehrenrunde und kam dann beim zweiten Anlauf sicher zum Stehen.
In der Wartehalle stand schon Matthias Espinoza bereit, der uns in den nächsten Tagen teilweise begleiten sollte. Von seiner Berühmtheit in der Reiseführer Szene wussten wir zu den Zeitpunkt noch nichts, aber wir merkten schnell, dass er nicht nur gerne Stories über sein Leben erzählte, sondern auch einen tiefen Einblick in die Flora und Fauna sowie die Geschichte der Galapagos-Inseln hat.
Nachdem wir mit einer kleinen "Fähre" nach Santa Cruz übergesetzt hatten, erläuterte er uns auf einem ersten kleinen Rundgang an tierischen und pflanzlichen Beispielen den Unterschied zwischen endemischen (auf Galapagos einzigartigen), einheimischen (von selbst hier angekommenen) und eingeführten (durch den Menschen hergebrachten) Arten.
Anschließend stand ein besonderes Highlight auf dem Programm: die schon sehnlichst erwarteten Riesenlandschildkröten, die sich  besonders gerne in einem ruhigen grasreichen Gebiet des Naturschutzgebiets aufhalten. Da waren die durchaus auch eindrucksvollen Lavatunnel, die wir zuvor noch durchquerten, schnell wieder vergessen. Jede gesichtete Schildkröte wurde zum begehrten Fotomotiv und wir hätten sicher auch mehrere Stunden hier verbringen können um diesen gemächlichen Riesen zuzuschauen, die sich durch und nicht in geringsten aus der Ruhe bringen ließen.
Nur eine konnte den Tag leider aufgrund eines unwilligen Magens nicht so genießen.
Nach der Ankunft im Hotel hatten wir Zeit schon einmal die Umgebung zu erkunden und am Pier erste Haie oder Seehunde zu erblicken oder und etwas auszuruhen, bis wir am frühen Abend von unserer zweiten Guide Veronika begrüßt und über den Ablauf der kommenden Tage in Kenntnis gesetzt wurden. Auf ihre Empfehlung hin gingen wir in die Local-Food-Street, wo wir ein ordentliches Abendessen mit lokalen Fischgerichten genossen.
Schon auf dem Weg ins Bett nahm der Abend noch eine unschöne Wendung, denn der Zustand des erwähnten Magens machte (auf Anraten des Gruppenarztes) einen Besuch im örtlichen "Krankenhaus" notwendig - eine verzichtbare aber durchaus interessante Erfahrung. Krankenhaus war wohl eher euphemistisch zu verstehen, denn es war schlechter ausgestattet als die durchschnittliche  Hausarztpraxis bei uns. Zudem war das Personal auf nächtliche Besucher offenbar nicht eingestellt und leider wenig zuvorkommend. Wie gut, dass wir einen kompetenten und außerdem auch noch überaus freundlichen Arzt in den eigenen Reihen haben!

22 Aug. 2016 • Santa Cruz - Isabela

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Von einer sonnigen Bootsfahrt, einer New-Yorker-Aussteigerin und der schönsten Strandbar auf Isabela Am heutigen Morgen holte uns Matthias schön früh am Hotel ab um uns - verbunden mit einem Spaziergang durch die Umgebung und über das Gelände seiner Tauchschule zur Charles-Darwin-Station zu führen. Für Begeisterung sorgte unterwegs ein Bootssteg voller Meerechsen umgeben von den Tunnelkrebsen, die wir schon an unserem ersten Tag im Mangrovenwald gesehen hatten, nur diesmal in rot. Auch einige Darwin-Finken, drei der vier einheimischen Mangrovenarten, sowie verschiedene Kakteen und einen vergifteten Apfelbaum passierten wir und zu allem konnte Matthias eine interessante oder amüsante Geschichte erzählen. In der Charles-Darwin-Station, die sich zur Aufgabe gemacht hat, endemische Tierarten zu schützen und bei Bedarf in der Reproduktion und Aufzucht der Jungtiere zu unterstützen. Wir bestaunten wir zunächst das Skelett eines vor Jahren auf Santa Cruz gestrandeten Bryde-Wales, bevor es weiter zu den Schildkröten ging. Etwas schade, dass die Aufzucht-Station geschlossen war, denn die Jungtiere hätten wir uns gerne angeschaut. Doch auch die Betrachtung der verschiedenen Unterarten versetzte uns erneut in Faszination. Am Mittag stand die Überfahrt nach Isabela mit dem Speedboot an. Glücklicherweise hatte sich unser Sorgenkind soweit stabilisiert, dass auch sie die zweistündige Überfahrt auf sich nehmen konnte. Bei nahezu wolkenlosem Himmel starteten wir mit dem Wassertaxi zur "Brittany" und bangten auf den ca. 100m um unser - wie es schien - achtlos aus Bug geworfene Gepäck, das jedoch tatsächlich verlustfrei auf der Brittany ankam. Die Überfahrt bei verhältnismäßig ruhiger See war eine rutschige Angelegenheit, denn durch die Schieflage des Bootes rutschten die Passagiere im Laufe der Fahrt immer weiter Richtung Heck - weniger angenehm für die, die dort schon saßen… Ohne größere Turbulenzen oder Notfälle erreichten wir zur Erleichterung der weniger seetauglichen Passagiere Isabela pünktlich. Am Pier trafen wir zunächst Christian, den Reiseleiter der ViActiv-Tour, den wir bereits aus Baños kannten und der sich uns für die Tage auf den Inseln als zusätzlicher Ansprechpartner angeboten hatte sowie kurz darauf die eigentlich für uns zuständige Jacky. Jacky kommt ursprünglich aus New York, blieb als Reiseleiterin auf Isabela hängen und genießt hier nun ganz offensichtlich das entspannte Inselleben mit zwei Strandhäusern, einer Tauchschule und gelegentlichen Reiseorganisationsaufgaben. Da lässt man sich auch durch ein plötzlich storniertes Hotel nicht aus der Ruhe bringen. Schnell organisierte Jacky kurzfristig 14 Betten in einem Hotel zwei Straßen weiter und erklärte mit amerikanischer Freundlichkeit, dass wir damit sowieso viel besser dran seien. Inwieweit das zutraf, sei mal dahin gestellt, aber das Hotel war in jedem Fall in Ordnung. Gleich nachdem die Zimmer bezogen waren, führte sie uns am Strand entlang zur "besten Cocktail-Bar" der Insel und spendierte auf Kosten von Viventura erstmal zwei Runden Cocktails - nachmittags um fünf auf leeren Magen, da wir keine Zeit zum Mittagessen hatten - das führte zu einer lockeren Stimmung. Auch zum Abendessen gab sie verschiedene Tipps. Insgesamt war der erste Eindruck von Isabela auf jeden Fall positiv: Seehunde, die es sich am kleinen Stand neben dem Pier auf Parkbänken gemütlich machen, ein wunderschöner 3 km länger Strand, der zum Baden, Joggen und Entspannen einlädt, die gemütliche Strandbar, die vielen Restaurants am Straßenrand, die Dachterrasse mit Hängematten im Hotel und vor allem das türkis-blaue Meerwasser - nicht die schlechteste Grundlage für einen schönen Aufenthalt.

23 Aug. 2016 • Isabela

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Von widerspenstigen Fahrradteilen, kuschelnden Meerechsen und Schnorchelabenteuern Nachdem wir in den letzten Tagen viele Stunden in Bus, Flugzeug oder Booten verbracht hatten, sollten wir heute und morgen zwei volle Tage auf Isabela haben. Die wollten wir natürlich nutzen um möglichst viel von der Insel zu sehen. Auf Jackys Tipp hin mieteten wir uns am Morgen Fahrräder um 5 km am Strand entlang zur „muro de las lágrimas“ (Mauer der Tränen) zu fahren, die in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg von Strafgefangenen als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme gebaut wurde. Der Weg wurde vor allem wegen der schönen Strände und Aussichten empfohlen. Trotz diverser Fahrradpannen sowie sandiger und tierischer Hindernisse (Schildkröten, Echsen, Vögel, Krebse) meisterten wir die Tour in weniger als vier Stunden und kamen fast pünktlich zum mittäglichen Treffpunkt mit Jacky zurück. Zwei Aussichtspunkte am Ende der Strecke, die einen weiten Blick über das Meer und die Insel erlaubten, sowie ein versteckter kleiner Strand mit Blaufußtölpeln, Pelikanen, Seehunden, Tunnelkrebsen und Fregattvögeln belohnten uns für die Anstrengung. Zurück bei Jacky wurden wir für die anstehende Schnorcheltour mit Neoprenanzügen, Brillen, Schnorcheln und Flossen ausgestattet. Gestärkt mit Eis oder Empanada auf dem Weg zum Hafen, stiegen wir mit einem lokalen Guide in ein kleines Boot. Die Fahrt führte uns durch die Hafenlagune. Vorbei an Galapagos-Pinguinen, Suppenschildkröten (die hier vorkommende Wasserschildkrötenart), weiteren Seehunden und Blaufußtölpeln kamen wir an einer kleinen Lava-Insel an, die offenbar bevorzugt von Meerechsen zum gemeinsamen Sonnetanken genutzt wird. Sie lagen dort in Gruppen von um die 10 Tieren in verschiedenen Größen auf-, über- und untereinander und ließen sich dabei weder von uns noch von den in der Nähe schwimmenden Haien aus der Ruhe bringen. Von dort ging es weiter zu einer anderen kleinen Insel, die uns als Ausgangsstation für den Schnorchelgang diente. Ein bisschen chaotisch ist es schon, sich mit 16 Mann gleichzeitig auf einem kleinen Boot in Neoprenanzug zu werfen, aber schließlich waren wir alle startbereit. Das Schnorcheln war ein spannendes Erlebnis. Nach dem Überwinden anfänglicher Atemprobleme beim ein oder anderen konnten wir uns über den Anblick der bunten Unterwasserlandschaft freuen: In den Korallenriffen tummelten sich kleine und mittelgroße Fische, u.a. Papageien- und Doktorfische, Seesterne, Seeigel und auch zwei Suppenschildkröten sowie ein Rochen wurden gesichtet. Beeindruckt von der vielfältigen (und zutraulichen) Unterwassertierwelt ging es zurück nach Isabela, wo wir den Abend in der Happy-Hour-Bar Casa Rosada bei Bier, Cocktails und auf der Flatsnake (Slackline) ausklingen ließen.

24 Aug. 2016 • Isabela

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Von Mondlandschaften, Staubaufwirblern und Wellenreitern Heute stand wieder mal eine Vulkanbesteigung auf dem Programm - bei der Vielzahl verfügbarer Vulkane in Ecuador ja erstmal keine Seltenheit. Besonders war jedoch, dass es sich dieses Mal um einen aktiven Vulkan handelte und wir auch den Krater zu Gesicht bekamen. Wie bestellt standen wir alle um 8 Uhr bereit für den Bus, der uns zum Ausgangspunkt der Wanderung auf ca. 800 Höhenmeter bringen sollte. Wer fehlte, waren Jacky und der Bus. Jacky kam tatsächlich wenige Minuten später, der Bus aber hatte offenbar eine andere Uhrzeit eingeplant - das waren wir ja bereits gewöhnt. So verpassten wir immerhin den morgendlichen Regenschauer und fuhren eine halbe Stunde später dem aufklarenden Himmel entgegen durch die weitgehend karge aber dennoch überraschend grüne Landschaft Isabelas. Vom Parkplatz aus sollten wir gute 5 Stunden (insgesamt 16 km) unterwegs sein - 3 Stunden hoch zum Krater des Sierra Negra und weiter zum Volcano Chico und 2 Stunden zurück - eine willkommene Gelegenheit sich nochmal ausgiebig zu unterhalten, denn so langsam rückte das Ende der Reise leider unaufhaltsam näher. Begleitet wurden wir an diesem Vormittag von der zauberhaften Paola, die zu unserer großen Bewunderung ein sehr gut verständliches Englisch sprach, nachdem sie sich diese Sprache seit gerade mal drei Monaten mit Google-Translate selbst beibrachte. Hut ab!!! Das landschaftlich vergleichsweise wenig abwechslungsreiche erste Drittel des Weges bereicherte sie durch Informationen über die Vegetation und die Entstehungsgeschichte des Vulkans. Nach einer guten Stunde am ersten Aussichtspunkt des Kraterrandes angekommen, wurden wir mit einem herrlichen Blick über die mehr als 10km weite Krateröffnung belohnt, deren Boden mit sogenannter „Ah-Ah-Lava“ (scharfkantige Lava-Steine, die nicht zur Begehung geeignet seien, da man sonst das Bedürfnis habe laut Aaah! Aaah! oder auch Aua! zu rufen) gefüllt war. Der folgende Weg führte uns vorbei an weiteren Aussichtsplätzen, einem Rastplatz für Reiter (bis vor einigen Jahren war es sehr populär den Weg zu Pferd zurückzulegen, heute ist es eher die Ausnahme) und zweien für Wanderer. Am letzten machten wir eine kurze Pause, erfrischten uns an den Früchten der uns in Vielzahl umgebenden Guaven- und Maracuja-Bäume und erfreuten uns mal wieder an den Darwin-Finken, die sich (vergeblich) einen Anteil unseres Picknicks erhofften. Eine von uns musste an dieser Stelle eine längere Pause einlegen, um ihren noch nicht wieder vollständig genesenen Magen zu beruhigen. Wir anderen machten uns nach kurzer Zeit für das letzte Stück bereit - eine wirklich lohnenswerte Anstrengung, denn sie führte uns durch eine weite Mondlandschaft aus Lavastein zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir einen fantastischen Blick auf das Meer und den Norden der Insel genossen. Auf dem Rückweg sammelten wir unser zurückgelassenes Schäfchen wieder ein und legten ein ordentliches Tempo vor, das (je nach Gangart) dazu führte, dass die trockene Erde in dicken Staubwolken aufgewirbelt wurde und sich den hinten laufenden Personen in die Kleidung oder auf die nackten Beine setzte. Entsprechend braun gesprenkelt kamen die meisten von uns unten an. Was lag da näher, als den Dreck im Meer wieder abzuspülen. Das dachte sich zumindest ein Teil von uns, während andere doch die warme Dusche vorzogen. Ob am Strand, in den Wellen, auf dem Kajak, beim Beobachten von Flamingos oder in der Hängematte des Hotels genossen wir den willkommenen entspannten Nachmittag und Abend nach der doch anstrengenden Wanderung sehr.

25 Aug. 2016 • Isabela

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Von hüpfenden Passagieren, Traumstränden und dem letzten Abend Eine kurze Nacht lag hinter uns, als wir um 5.15 Uhr alle vor dem Hotel bereit standen um die Rückreise nach Santa Cruz anzutreten. Durch die ruhigen, dunklen Straßen zum Pier zu laufen vertrieb ein wenig die Müdigkeit. Dort angekommen ging es durch die Gepäckkontrollen gleich weiter ins Wassertaxi, das uns zu Angie brachte, mit der wir die 2 Stunden Bootstour zurücklegen sollten. Die See war erneut recht ruhig, dennoch wurden die innen sitzenden Passagiere ordentlich durchgeschüttelt - einmal Hüpfburg gratis dazu. Auf dem Oberdeck war es wohl etwas ruhiger, dafür war man hier dem Spritzwasser schutzlos ausgeliefert, dem neben der zuvor trockenen Kleidung unglücklicherweise auch ein Handy zum Opfer fiel. Im Hotel angekommen hatte daher das Umziehen erstmal höhere Priorität als das bereitstehende Frühstück. Nachdem wir uns alle gestärkt und die Zimmer bezogen hatten, stand eine gemütliche Wanderung mit Matthias zur Tortuga Bay an. Nach einer knappen Stunde auf einem schmalen Steinpfad kamen wir an den wohl schönsten Honeymoon-Postkarten-Strand, den wir in diesem Urlaub gesehen hatten: weißer Sand, türkisfarbenes Wasser, lange Wellen mit weißen Schaumkronen und blauer Himmel mit vereinzelten Schäfchenwolken und kaum Menschen am Strand. Da musste natürlich zunächst eine Fotosession eingelegt werden ;). Hier zu Baden wurde uns aufgrund der Wellen leider abgeraten und so folgten wir zu einer kleinen, von Mangroven eingesäumten Bucht mit ruhigerem Wasser. Auch hier war es schön, wenn auch voller und eher eine Badeseeathmosphäre, denn Wellen gab es hier nicht und das Wasser ging so flach hinein, dass man weit hinausschwimmen (oder laufen) konnte. Nach der Abkühlung genossen wir noch ein wenig die Entspannung am Strand. Den restlichen Nachmittag nutzten wir zum Erstehen letzter Souveniers und zum gemütlichen Kaffeetrinken bei äußerst unterhaltsamer 70er bi 90er Jahre-Musik, was natürlich gleich wieder Erinnerungen an unseren Machaca-Jeepfahrer weckte. Ein bisschen Wehmut lag schon in der Luft, denn nun war tatsächlich der letzte Abend angebrochen. Wahnsinn, wie schnell die drei Wochen vergangen waren, in denen wir so viel erlebt und so viele tolle Menschen kennengelernt hatten und ein komischer Gedanke, nun wieder in den Alltagstrott zurückzukehren. Ein Grund mehr, den Abend noch einmal auszukosten und die Zeit miteinander zu genießen. Das gemeinsame Abendessen in der Local-Food-Street mit frischem Fisch oder Garnelen für die meisten war sicher eins der besten seit wir das Festland verlassen hatten. Der anschließende Abend nahm unsere Lachmuskeln nicht unwesentlich in Anspruch, vor allem beim Erzeugen letzter Erinnerungsfotos, wobei einem von uns die Bedeutung des Sprichworts „Wecke keine schlafenden (See-)Hunde!“ lebhaft vor Augen geführt wurde.

26 Aug. 2016 • Guayaquil - Santa Cruz

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Von Abschiedsschmerz und langen Heimreisen Auch die schönste Reise muss einmal zu Ende gehen und für die 11 von uns, die keine Verlängerung gebucht hatten, war es heute soweit. Der erste Abschied von den noch Bleibenden stand bereits am frühen Morgen an, als wir vom Hotel abgeholt wurden und machte gleich die ersten Taschentücher notwendig. Vom Hotel ging es über die Fähre zurück zum Flughafen auf Baltram. Etwa 16 Flugstunden (diesmal sogar mit Entertainment am Platz) mit unserem ersten richtigen ecuadorianischen Sonnenuntergang über Guayaquil, mehr oder weniger Schlaf, einzelnen neuen Bekanntschaften und zwei Umstiegen sowie die anschließende Bahnfahrt in die jeweiligen Heimatorte standen uns bevor. Nach insgesamt mindestens 26 Stunden Reisezeit plus 8 Stunden Zeitverschiebung würden wir erst am Abend (manche in der Nacht) des folgenden Tages zu Hause eintreffen. Immerhin sahen wir vom Flugzeug aus. Viel Zeit um nochmal in Erinnerungen zu schwelgen, Fotos anzuschauen und von Ecuador oder auch schon von der nächsten Reise zu träumen…


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